Ausflug zu den Sendero Enigma de las Rocas bei Playa Girón
Bei unserem Aufenthalt in Playa Girón wollten wir nicht nur Schnorcheln und Tauchen sondern unbedingt noch einen Abstecher in die Natur machen. Also empfahl uns unser Casa Besitzer einen Guide, der mit kleinen Gruppen einen Ausflug zu einem Naturschwimmbecken unternimmt.
Der Ausflug war zwar eigentlich nur unsere zweite Wahl, aber bis zur Laguna de las Salinas war es leider zu weit.
Unser Ausflug
Früh am Morgen wurden wir mit einer Pferdekutsche von unserer Casa abgeholt. Unser Guide sprach neben Spanisch auch Englisch und Französisch und ich muss sagen, ich war angenehm überrascht. Er ging sehr liebevoll mit seinem Pferd um, was in Kuba ja keine Selbstverständlichkeit ist.
Nach einer kurzen Fahrt über die Straße bogen wir irgendwann rechts in einen Wald ab. Und da standen wir, mitten in wunderschöner, unberührter kubanischer Natur.
Unser Guide zweigte uns einen Touristenbaum, der Spaßeshalber diesen Namen trägt, weil seine Rinde optisch an die Sonnenverbrannte Haut von Touristen erinnert. Wir sahen mehrere Termitennester und kleine Vögel wie den Kuba Todi oder den Cuban Pewee.
Fledermäuse und Kakerlaken
Da in dieser Gegend auch Schlangen leben, begaben wir uns auf die in einer Höhle auf die Suche. Aber statt auf Schlangen, trafen wir auf andere possierliche Tierchen: kleine Fledermäuse hingen an den Decken und hielten ihre Tagesruhe.
Wir versuchten unser Glück noch in einer zweiten Höhle, die aber dann schon zu einer kleinen Mutprobe wurde. Nach einem kleinen Vorraum wurde die Höhle enger und wir mussten auf Händen und Füßen durch einen kleinen Spalt krabbeln. Rechts neben uns war ein kleiner unterirdischer See. Entsprechend angenehm war auch das Klima in der Höhle: feucht und warm.
Eine Schlange wartete zwar nicht auf uns, aber dafür sicher tausende, riesige Kakerlaken – im Video sieht man sie gut über den Boden huschen – und sicher hunderte kleine Fledermäuse.
Ich war absolut begeistert, so etwas hatte ich noch nie zuvor gesehen.
Natürliche Schwimmbecken
Als nächstes wollten wir zu unserem eigentlichen Ziel: zwei natürlichen Schwimmbecken. Das sind ehemalige Gesteinshöhlen in denen sich nun das Regenwasser sammelt.
Die natürliche Vegetation und die Farben sind absolut faszinierend. Das erste der beiden Schwimmbecken verfügt über eine Verbindung zur Umwelt, so dass sich auch gern Kubakrokodile in dem Becken sammeln. Tatsächlich hatten wir Glück und konnten zumindest ein, sicher zwei bis drei Meter langes Exemplar entdecken.
In einem zweiten Wasserbecken – diesmal aber ohne Verbindung zur Außenwelt – konnten wir am Ende sogar schwimmen gehen. Für kubanische Verhältnisse war es nicht das wärmste Wasser, aber da uns gesagt wurde, dass kleine Schildkröten im Wasser sind, wollte ich mich unbedingt auf die Suche begeben.
Im hinteren Teil des Beckens wurde es spannend: In einer Tiefe von vielleicht 20 Metern unter der Wasseroberfläche klaffte ein Steinvorsprung, welcher das einfallende Sonnenlicht reflektierte. Es war gigantisch, wie die Lichtstrahlen mit dem grünblau des Wassers spielten. Hätte ich es nicht mit meinen eigenen Augen gesehen, würde ich die Bilder für eine Photoshop-Montage halten.
Während ich noch vom Lichtspiel im Wasser fasziniert war, schwamm plötzlich eine kleine Schildkröte durch die Lichtstrahlen. Langsam schwamm ich hinterher und entdeckte noch zwei weitere. Es war unglaublich niedlich, die kleinen Tiere durchs Wasser flitzten zu sehen.
Sendero Enigma de las Rocas – Mein Fazit
Eigentlich hatten wir den Ausflug ja nur notgedrungen gebucht, so dass ich komplett ohne Erwartungen in den Tag startete. Und was soll ich sagen? Dieses unendlich schöne Spiel des Lichtes und die ganzen Tiere hautnah abseits der großen Touristenpfade zu erleben war der Wahnsinn! Diesen Ausflug kann ich jedem empfehlen und würde ihn vermutlich auch selbst noch ein zweites Mal machen.